Chromat (Chrom VI) Grundwasser Entfernung
Die Entfernung von Chromat (Chrom VI bzw. CrVI) aus dem Grundwasser ist eine häufige Aufgabe der in der Grundwassersanierung. In der Regel handelt es sich dabei um von Industriestandorten belastete Böden, deren Altlasten in das Grundwasser eluieren. Chromat ist aufgrund seiner Eigenschaften, insbesondere gilt es als krebserzeugend, ein besonders besorgniserregender Stoff (SVHC) und ist in weiten Teilen der Industrie zukünftig verboten. In der Regel ist es auch optisch leicht erkennbar, da sich in höheren Konzentrationen eine deutliche Gelbfärbung zeigt.
Die Sanierung der anionischen Chromatverbindungen aus Grundwässern ist in einem etablierten Ionenaustauscher Standardverfahren über schwach basische und stark basische Anionenaustauscher möglich. Zunächst werden speziell konditionierte schwach basische Anionenaustauscher vorgeschaltet, die bei höheren Chromatkonzentrationen aufgrund ihrer größeren Kapazität die Vorreinigung übernehmen. Es sind Ablaufwerte bis 0,05 mg/L erreichbar. Häufig ist für den Einsatz der schwach basischen Anionenaustauscher jedoch eine pH-Einstellung notwendig um die bestmögliche Bindung, also Kapazität und Schlupf, zu erreichen. Der Vorteil der schwach basischen Anionenaustauscher liegt in der Regenerierbarkeit. Die Ionenaustauscher können als Dienstleistung Ionenaustauscher regenerieren extern wiederaufbereitet werden und sind dadurch für die Wiederverwendung geeignet.
Nach den schwach basischen wird ein stark basischer Anionenaustauscher geschaltet. Dieser verfügt nur über die Hälfte der Kapazität der schwach basischen Anionenaustauscher und ist nicht regenerierbar. Jedoch sind mit dem stark basischen Anionenaustauscher Ablaufwerte bis zu 0,01 mg/L erreichbar, dem gesetzlich erforderlichen Ablaufwert.
In einigen Grundwässern sind ungünstige Konstellationen an konkurrierenden Anionen vorhanden, die die Kapazität der Ionenaustauscher deutlich beeinträchtigen. Im Rahmen der Ionenaustauscher Anlagenauslegung wird dies berücksichtigt.
Verfahrenstechnisch wird die Anlage analytisch überwacht. Das bedeutet, dass jede Stufe doppelt ausgeführt werden muß um stets eine ausreichende Kapazität vorhalten zu können. In der Regel wird also in Reihe schwach basisch – schwach basisch – stark basisch – stark basisch durchfahren. Je nach prognostizierter Standzeit kann ggf. je Anionenaustauscherstufe auch noch eine weitere Wechselpatrone erforderlich sein um einen unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Typische Volumenströme für die Anwendung liegen zwischen 1 – 25 m³/h.
In der industriellen Anwendung bestehen sehr ähnliche Verfahren für die Kreislaufführung von Spülwässern. Für diejenigen Anwendungsbereiche, die eine zulässige Ausnahme vom Chrom VI Verbot haben, bestehen etablierte chemisch-physikalische Abwasserbehandlungsmethoden, die die Einhaltung der gesetzlichen Überwachungswerte sicherstellen. Für diejenigen Industriebereiche, die das alternative Verfahren mit Chrom III einsetzen, wird diese Technik ebenfalls erforderlich, da sich das Chrom VI im Rahmen der Abwasserbehandlung als nicht isoliertes Zwischenprodukt bildet.
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