VE Wasser herstellen
VE Wasser herstellen wird über verschiedene technische Verfahren verwirklicht, in der Regel über Ionenaustausch oder Umkehrosmose oder eine Kombination der beiden Techniken. Die sog. Wasser Vollentsalzung meint in der Regel einen Reinheitsgrad in Form des Leitwerts bei 25°C zwischen 1 und 50 µS/cm. Bei noch höheren Reinheiten spricht man nicht mehr von Vollentsalzung sondern von Reinwasser (Pure Water, bis 0,1 µS/cm) oder Reinstwasser (Ultra Pure Water, bis 0,056 µS/cm).
Technisch wird die Herstellung von VE-Wasser in der Industrie umgesetzt durch:
- Eine extern zu regenerierende Vollentsalzungspatrone mit typischerweise 30L – 1000L Mischbettharz, d.h. ein Durchfluss zwischen 1 – 25 m³/h bei einer Kapazität von 2 – 60 m³ (bei einem Stadtwasser mit ca. 500 µS/cm)
- Eine vor Ort zu regenerierende Vollentsalzungsanlage mit bis zu 20 m³/h. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass dafür zusätzlich eine Abwasserbehandlungsanlage erforderlich ist.
- Eine Umkehrosmoseanlage Industrie bis zu 20 m³/h in verschiedenen Bauformen, wie z.B. eine permeatgestufte Umkehrosmoseanlage, d.h. 2 Umkehrosmoseanlagen hintereinander um einen noch besseren Leitwert zu erreichen, oder eine konzentratgestufte Umkehrosmoseanlage, d.h. 2 Umkehrosmoseanlagen hintereinander, um den Abwasseranfall geringer zu halten.
Die wesentlichen Unterschiede der Techniken der Vollentsalzung zum Herstellen von VE Wasser sind:
- Vollentsalzungspatrone zum VE Wasser herstellen:
Die Herstellung von VE Wasser wird in der einfachsten Anwendung über eine Vollentsalzungspatrone bewerkstelligt. In dieser ist ein Mischbett Ionenaustauscher enthalten, also ein Ionenaustauscher, bestehend aus stark saurem Kationenaustauscher und stark basischen Anionenaustauscher. Diese Kombination entfernt ionogene Inhaltsstoffe im Rahmen der Kapazität der Vollentsalzungspatrone bis zu einem Leitwert von < 1 µS/cm. Danach erfolgt eine externe Regeneration der eingesetzten Ionenaustauscher in einer zentralen Regenerationsanlage. Soweit die Abnahmemenge der Wasser Vollentsalzung etwa 4 m³/Woche überschreitet, ist das Verfahren jedoch häufig nicht mehr wirtschaftlich und es ist eine andere Aufbereitungstechnik ggf. sinnvoller. - Vollentsalzungsanlage zum VE-Wasser herstellen
Stattdessen steht entweder eine selbstregenerierende Vollentsalzungsanlage oder eine Umkehrosmoseanlage zur Verfügung. Beide Verfahren haben Ihre Vor- und Nachteile und können auf den jeweiligen Anwendungsfall, auch ggf. mit weiteren Aufreinigungsstufen, angepasst werden. Die selbstregenerierende Vollentsalzungsanlage wird in der Regel mit Salzsäure und Natronlauge regeneriert. D.h. es ist Chemie vor Ort erforderlich und die anfallenden Abwässer müssen in einer Abwasseranlage wenigstens neutralisiert werden. Soweit mehr als 10 m³/Woche an Abwasser aus der Betriebswasseraufbereitung anfallen, ist die Anlage zudem genehmigungspflichtig. Daneben ist im Übrigen das betriebliche Abwasser, also das Abwasser aus dem Prozess, dem das Wasser aus der Vollentsalzung zugeführt wird, ebenfalls genehmigungspflichtig, jedoch bereits ab dem ersten Liter. - Umkehrosmoseanlage zum VE Wasser herstellen
Die Umkehrosmoseanlage kommt zwar ohne Chemie wie Salzsäure und Natronlauge aus, benötigt stattdessen jedoch zumindest Kochsalz oder einen temporären Härtestabilisator und generiert bei Betrieb beständig Abwasser, das sog. Konzentrat, also das um eine Inhaltsstoffe etwa 2-5:1 „eingedickte“ Stadtwasser. Zwar bestehen technische Möglichkeiten der Konzentratrückführung um die Abwassermenge bei der Umkehrosmoseanlage zu verringern, aber es kommt dennoch zu einem stetigen Ressourcenverbrauch bei Betrieb der Umkehrosmoseanlage.
Hier finden Sie beispielhaft eine Vergleichskostenrechnung zwischen der Vollentsalzungsanlage und der Umkehromoseanlage. Das VE Wasser, das mit einer Vollentsalzungsanlage hergestellt wird unterscheidet sich von dem einer Umkehrosmoseanlage, auch wenn es den gleichen Leitwert hat. Diese unterschiede sind auf die verschiedenen Wirkprinzipien der Verfahren zurückzuführen und beschränken sich je nach Vorbehandlung bei der Umkehrosmoseanlage im Wesentlichen auf die Anionen.
Sofern weitergehende Anforderungen an das VE-Wasser neben dem Leitwert gestellt werden, ist ggf. eine weitergehende Aufreinigung bzw. eine Kombination der beiden Techniken erforderlich, z.B. eine Enthärtung, Umkehrosmoseanlage, 2. Umkehrosmoseanlage, Membranentgaser, Elektrodeionisation (EDI) und anschließende Vollentsalzungspatrone (Mischbett-Polisher) wie abgebildet.
Gerne Unterstützen wir Sie bei der VE Wasser Herstellung für Ihren Betrieb bzw. Ihr Unternehmen. Sprechen Sie uns gerne an.