ÜBERSICHT WARTUNG UND SERVICE
Wartung Ihrer Anlage
durch geschultes
Fachpersonal
Wartung Abwasseranlage
Chemisch physikalische Abwasseranlagen sind je nach Ausführung gem. § 60 Abs. 1 WHG nach dem Stand der Technik bzw. dem allgemein anerkannten Regeln der Technik zu betreiben. Dies ist durch sachkundiges Betreiberpersonal oder durch ein externes Unternehmen möglich. Die Erfordernisse der Sachkunde werden in DWA-M 1000 definiert. Dazu gehört neben dem Qualitätssicherungssystem (z.B. ISO 9001) und einem beglaubigten WHG-Fachbetriebszertifikat (z.B. für Wartungen an AwSV-LAU-Anlagen (Chemiekalienlagertanks)) unter anderem für die konkret durchführenden Fachkräfte (intern oder extern) eine entsprechende Ausbildung in dem jeweiligen Beruf, nachweisliche Kenntnisse im zivil-, verwaltungs-, und Umweltstrafrecht, Arbeitsschutz und den allgemein anerkannten Regeln der Technik, das von der verantwortlichen Betreiberführungskraft zu überprüfen ist.
Entsprechend geschultes Personal steht für die Wartung, auch von Anlagen von Fremdherstellern, im Rahmen des Leistungsspektrums, also industrielle, chemisch-physikalische Abwasserbehandlungsanlagen zur Verfügung.
Wartung Mehrschichtfilter, Kiesfilter und Kieswechsel
Häufig sind Filteranlagen Teil von chemisch physikalischen Abwasseranlagen. Je nach Füllung heißen diese Sandfilter, Kiesfilter, Mehrschichtfilter oder Mediafilter. Diese benötigen neben dem regelmäßigen Rückspülen, und insbesondere bei Mehrschichtfiltern mit einer Aktivkohleschicht, einem regelmäßigen Nachfüllen der Aktivkohle durch den Betreiber, eine Wartung. Im Rahmen der Wartung wird neben der eigentlichen Wartung der Anlagenmimik ggf. auch der Inhalt des Kiesfilters entleert. Soweit eine Verblockung vorliegt, z.B. durch einen Klarwasserabzug vor Ende der Sedimentationsphase in einer Chargenbehandlung, wird festgestellt, ob diese chemisch behandelt werden kann und was die Ursache dafür ist, da die bergmännische Entfernung von Verblockungen in Kiesfiltern häufig wenig wirtschaftlich ist.
Größere Mengen an Filtermedium werden per Saug- bzw. Turbinenwagen entleert.
Wartung Ionenaustauscheranlage und Harzwechsel
Eine Ionenaustauscheranlage und Selektivaustauscheranlage sind mit Ionenaustauschern befüllt, die einem Verschleiß unterliegen. Je nach Anwendung und Harz ist nach einigen Jahren ein Harztausch bzw. ein Wechsel des Ionenaustauschers erforderlich. Kationenaustauscherharze haben eine typische Lebensdauer von 10-15 Jahre, Anionenaustauscher von 7 bis 10 Jahren, die sich jedoch aufgrund von fordernden Einsatzbedingungen wie oxidative Stoffe, Biologie oder Mineralöle auch auf unter 2 Jahre verringern kann.
Je nach Inhaltsstoffen, die sich im Zulauf auf den Ionenaustauscher befinden, können als unerwünschte Reaktion Ausfällungen im Harzbett erfolgen. Zur Entfernung mancher dieser Fällungsprodukte müssen zum Teil auch Einsatzstoffe, die ansonsten für Ionenaustauscherharze nicht kompatibel sind, eingesetzt werden, um über chemische Wandlung eine Auflösung der Fällungsprodukte zu erreichen. Im Übrigen kann alternativ ein Harztausch und eine Trennung der Abwasserströme die Folge sein.
Wartung AwSV Anlage, Säurelagertank
Chemikalienlagertanks ab 220L (z.B. für Salzsäure und Natronlauge) sind sog. AwSV Lageranlagen (LAU-Anlagen) und benötigen eine regelmäßige, zumindest jährliche, Wartung nach AwSV. Diese kann bis Gefährdungsstufe B bei komplett einsichtigen, oberirdischen Anlagen in der Regel durch sachkundiges Personal des Betreibers selbst durchgeführt werden. In allen anderen Fällen ist dazu ein WHG-Fachbetrieb erforderlich. Dies betrifft insbesondere auch Anlagen, die zwar Gefährdungsstufe A Anlagen sind, jedoch inkl. der anlagenassoziierten Rohrleitungen nicht vollständig einsichtig verbaut sind (z.B. per Wanddurchführung).
Im Rahmen der Wartung wird der Behälter und die zugehörige Verrohrung einer Prüfung unterzogen, in die Anlagendokumentation Einsicht genommen sowie die Sicherungseinrichtungen des Behälters überprüft.
Umkehrosmoseanlage Industrie Wartung
Eine Umkehrosmoseanlage Industrie samt deren notwendige Vorbehandlung wie Systemtrenner, Enthärtung, etc. benötigen über die gesamte Nutzungsdauer hinweg regelmäßig Wartung. Gem. DIN EN 806-5:2012-04 Anlage A.1 iVm DIN EN 12729:2020 ist eine wenigstens halbjährliche Inspektion seitens des Betreibers und eine jährliche Wartung am Systemtrenner am Trinkwassernetzübergabepunkt erforderlich.
Im Rahmen der Wartung einer Umkehrosmoseanlage (UO bzw. RO-Anlage) werden die verschiedenen Betriebsparameter der Anlage und von evtl. Nebenanlagen, wie vorgeschaltete Enthärtungen, Systemtrenner, etc, überprüft und etwaige Sicherungssysteme ausgelöst. Typischerweise werden die Membranen an Umkehrosmoseanlagen je nach Beanspruchung zwischen 5-7 Jahren gewechselt. Indikatoren für einen ggf. auch früher erforderlichen Membranwechsel sind z.B. der Anstieg des erforderlichen Druckes der Hochdruckpumpe und/oder ein Absinken der Permeatleistung bei konstanter Temperatur.