Ionenaustauscher Fischgeruch

Ein Ionenaustauscher kann in einigen Situationen einen speziellen Fischgeruch oder fischartigen Geruch absondern. Man sag also, dass der Ionenaustauscher stinkt bzw. der Ionenaustauscher einen Gestank verbreitet, der an Fisch erinnert. Der Fischgeruch tritt speziell beim stark basischen Anionenaustauscher Typ 1 in der OH Form auf. Es handelt sich bei dem Gestank in der Regel um Trimethylamin C3H9N, ein organisches Gas und Bestandteil der funktionellen Gruppe der Anionenaustauschers, das ausgewaschen wird, sog. hoffmann’scher Aminoeffekt. Das Vorhandensein ist als herstellungsbedingte Verunreinigung zu betrachten. Der Geruch kommt sowohl im Ionenaustauscher Harzbett selbst vor, als auch im nach dem Ionenaustauscher entstehenden Produkt, also z.B. im VE-Wasser aus einer Vollentsalzungsanlage, Kreislaufwasser aus einer Ionenaustauscheranlage und ggf. auch im Abwasser in einer chemisch-physikalischen Abwasseranlage, wenn ein stark basischer Anionenaustauscher als Selektivaustauscher verbaut ist.

Der fischartige Geruch ist selbst in geringsten Mengen wahrnehmbar und wird in aller Regel als unangenehm empfunden. In höheren Konzentrationen bestehen Gesundheitsrisiken. Ein 30L Ionenaustauscher kann ausreichend sein den Geruch in einer kompletten Werkshalle wahrnehmbar zu machen.

Welche Maßnahmen kann man gegen den Fischgeruch von Ionenaustauscher treffen?

  1. Der starke Fischgeruch tritt beim Ionenaustauscher, speziell stark basischen AnIonenaustauscher, nur noch deutlich reduziert bis zum Ionenaustauscher typischen Restgeruch auf, wenn dieses zuvor einer gesonderten chemischen Reinigung unterzogen wurde, sog. Entfernung herstellungsbedingter Verunreinigungen. Das Harz wird aus dem Big-Bag bzw. den Säcken entleert und chargenweise chemisch vorgereinigt im Rahmen der Dienstleistung Ionenaustauscher regenerieren. Anschließend wird es restwasserentleert und wieder transportfähig verpackt für den Einsatz am Einsatzort. Im Einsatz ist das Produkt des Ionenaustauchers, also das VE-Wasser, dann nicht mehr durch den Fischgeruch kontaminiert.
  2. Der Fischgeruch verliert sich über die Betriebszeit des Ionenaustauscheres auch von selbst, wird jedoch in den Prozessstrom, also das Produkt aus dem Ionenaustauscher, z.B. das generierte VE-Wasser oder Kreislaufwasser abgegeben. Eine Indirekteinleitung von mit Trimethylamin kontaminierten Abwasser in die kommunale Kanalisation ist jedoch aufgrund der lokalen Entwässerungssatzungen bzw. der Mustersatzung der DWA regelmäßig unzulässig. Dies betrifft im Übrigen auch Ionenaustauscherbruch, sog. Ionenaustauscher Sludge oder Gries (zerbrochene Ionenaustauscherharzkugeln), der nicht in die Kanalisation gelangen darf.

Sie planen einen stark basisches Anionenaustauscher einzusetzen, ein stinkender Ionenaustauscher ist bei Ihnen im Einsatz bzw. Sie möchten die herstellungsbedingten Verunreinigungen vorab entfernen lassen? Beachten Sie auch unsere weiteren Hinweise zum Ionenaustauscher und was sie beachten müssen.

Kommen Sie bei weiteren Fragen gerne auf uns zu.