Umkehrosmoseanlage Industrie, UO-Anlage
Eine Umkehrosmoseanlage Industrie bzw. UO-Anlage (oder engl. Reverse-Osmosis-Unitsbzw. RO-Anlage) wird wie eine VE-Anlage zur Herstellung von sog. VE-Wasser eingesetzt. Dabei wird das Eingangswasser, häufig Stadtwasser, enthärtet bzw. härtestabilisiert und mittels Hochdruck auf eine Membran aufgegeben und dadurch beständig reines VE-Wasser für industrielle Zwecke, sog. Permeat, und salzhaltiges Abwasser, sog. Konzentrat, erzeugt.
In vielen industriellen Prozessen ist häufig hochreines Wasser erforderlich, z.B. bei der Reinigung von Teilen nach der Metallverarbeitung. Die Verwendung von Stadtwasser „aus der Leitung“ verbietet sich aufgrund der Fleckenbildung durch z.B. Härtebildner wie Calcium und Magnesium. Die Umkehrosmoseanlage verfügt als Kernelement über eine Hochdruckpumpe, die das Eingangswasser mit etwa 14 bis 16 bar auf eine semipermeable Membran presst. Dabei wird je nach eingesetzter Membran und Verfahren ein Salzrückhalt von durchschnittlich 97 bis 99% des Eingangswassers erzielt, typischerweise mit einem Leitwert um 5 -15 µS/cm bei 15°C Wassertemperatur, bezogen auf den Salzgehalt. Je nach Verfahren entsteht dabei auch ein kontinuierlicher Konzentratabfluss, also Abwasser, von etwa 10% – 25% des Eingangswassers, dessen Einleitung in den betrieblichen Abwasserstrom an verschiedenen Punkten erfolgen kann bzw. muss. Dieser bedarf ab einer Einleitmenge von 10 m³/Woche einer Genehmigung, eine eigene Abwasseranlage für die Behandlung des Abwasserstroms ist jedoch regelmäßig nicht erforderlich (Ausnahme z.B. zu hohe Kupferwerte im Trinkwasser, da nach TrinkwasserVO bis zu 2,0 mg/L zulässig sind, die Überwachungswerte für Cu im Abwasser jedoch bei 0,5 mg/L bzw. bei unter 10 m³/Woche Konzentrat gem. der jeweiligen Entwässerungssatzung häufig bei 1,0 mg/L liegen und auch andere Parameter). Die Umkehrosmoseanlage Industrie benötigt im Regelfall eine Vorbehandlungseinheit für die Härtebildner, in der Regel eine (Duplex-)Enthärtungsanlage auf Ionenaustauscherbasis, die mit Kochsalz regeneriert wird, oder einer Antiskalantdosierung, die für eine temporäre Maskierung der Härtebildner durch Komplexbildung sorgt.
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Soweit eine Enthärtungsanlage vor einer Umkehrosmoseanlage verbaut sein sollte, ist diese stets mit einer eigenen Regenerierstation mit Kochsalz (NaCl) ausgerüstet.
Die in der Umkehrosmoseanlage verbauten Abscheidemodule, sog. UO-Membranen, haben eine typische Lebensdauer von ~5-7 Jahren, je nach Belastung durch das Eingangswasser. Beachten Sie, dass die Anlage wenigstens gem. Anhang 31 der AbwV wasserrechtlich anzeigepflichtig ist, sofern mehr als 10 m³/Woche an Abwasser produziert werden. Das Abwasser setzt sich in der Regel zusammen aus der Rückspülung der Vorfiltration, dem Regenerat der Enthärtungsanlage und dem kontinuierlich anfallenden Konzentrat der Umkehrosmoseanlage. Die lokale Entwässerungssatzung mit ihren Überwachungswerten gilt im Übrigen für jede Einleitung, d.h. es kann auch unter der Grenze von 10 m³/Woche zu einer Verletzung von Grenzwerten kommen.
Kundenspezifische Auslegung der Umkehrosmoseanlage:
- Kundenspezifische Auslegung auf den Prozess (Stadtwasser/Brunnenwasserinhaltsstoffe), die regulatorischen Anforderungen und das Budget ausgehend von einer all-in-one kompletten und auf einem Rack montierten „plug-and-play“ Basisausführung (mit Systemtrenner, Vorfilter, Simplex-Enthärtung und Umkehrsomose) bis zur selbstreinigenden, permeat- oder konzentratgestuften UO mit Enthärtungs-Duplexausführung bzw. Antiscalantdosierung.
- Anpassung an die ggf. vorhandene Steuerungstechnik und Anbindung an ein Prozessleitsystem und die vorhanden baulichen Gegebenheiten am Standort bzw. der Einbringung zum Standort
- Erfüllung von Kundenanforderungen an industrielle Prozesse bei der Planung einer Umkehrosmoseanlage Industrie
- Verwendung hochwertiger Ionenaustauscher für die Vorenthärtung, z.B. von Lanxess Lewatit oder Purolite.
- SPS Schaltung Siemens mit/ohne Touchdisplay sowie mit der Option auf externe Zugriffsmöglichkeit oder Mikroprozessorsteuerung
- Duplex-Ausführung an der Enthärtung für einen unterbrechungsfreien 24/7 Betrieb optional
- „Plug-and-play“ Ausführung für den Anwender. Nur Anschluss an Strom, Stadtwasser, Permeat (Reinwasser zur weiteren Verwendung) und Konzentrat/Regeneratleitungen (Abwasser) erforderlich.
- Edelstahlrahmen
- Rohrleitungen und Armaturen in PVC oder PP bzw. Edelstahl
- Interne Spülprozesse zum Erhalt der Membranen
- Möglichkeit der Vorabnahme und des Probebetriebs in der eigenen Werkstatt
- Modulare, wartungsfreundliche Bauweise nach Kundenanforderung mit diversen optionalen Erweiterungsmöglichkeiten, z.B. um UV-bestrahlte Vorlagetanks mit Sterilfiltration, Chemikalienlagertanks als Dosierstationen oder als AwSV LAU-Anlagen, Auffangwannen, einfache Beschickungs- bis redundante FU-Duplex-Druckerhöhungsstationen, Membranentgasungsanlagen, Elektrodeionierung, eine Vollentsalzungspatrone bzw. VE-Patrone als Mischbett-Polisher.
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