Ionenaustauscher zur Vollentsalzung, Kreislaufführung und Selektivaustauscher
Ionenaustauscher werden zur Vollentsalzung, Kreislaufführung und zum Selektivaustausch in der Industrie verwendet. Was ist ein Ionenaustauscher bzw. Ionenaustauscherharz? Ionenaustauscher sind kugelförmige, in ihrem Aussehen sandähnliche Granulate, die in einer wässrigen Lösung die Aufgabe eines Ionenaustauschprozess durchführen, d.h. Ionen entnehmen können und dafür die Ionen abgeben, mit denen sie zuvor beaufschlagt, sog. „konditioniert“, wurden. Es kommt dabei zu dem Effekt, dass die wässrige Lösung z.B. Stadtwasser, Kreislaufwasser oder Abwasser, je nach Art des Ionenaustauscher Harzes, von den zuvor dort enthaltenen, unerwünschten Ionen gereinigt wird. Typischerweise befinden sie sich in blauen GFK-Druckbehältern mit PE-Inlinern, sog. Ionenaustauscherpatronen.
Die Verpackungseinheiten für Ionenaustauscher Harze sind in der Regel 25L Säcke, 1000L = 40 Säcke auf Paletten oder 1000L Big Bags. Häufig existieren Ionenaustauscherharze in einer Gelform für einfache Anwendungen wie Stadtwasserentsalzungen und in einer makroporösen, reaktiveren Form für komplexere Anwendungen.
Die verschiedenen Ionenaustauscher Harze werden allgemein in Gruppen eingeteilt, die die Ionenaustauscher charakterisieren. Um Kationen im Wasser zu entfernen werden stark saure Kationenaustauscher oder schwach saure Kationenaustauscher eingesetzt. Um Anionen im Wasser zu entfernen werden stark basische Anionenaustauscher oder schwach basische Anionenaustauscher eingesetzt. Zudem existieren auch sog. „mittelbasische“ Austauscher. Dabei handelt es sich um schwach basische Anionenaustauscher, die zusätzlich stark basische Anionenaustauschergruppen enthalten. Eine Mischung von den jeweils stark sauren und stark basischen Austauschern ist sog. Mischbettharz, wie es in einer Vollentsalzungspatrone, sog. VE-Patronen, zur Herstellung von VE Wasser, eingesetzt wird. Da es sich bei einem Ionenaustauscher nicht um einen Filter, sondern um eine chemische Bindung handelt, ist der Ionenaustauscher für den jeweiligen Einsatzzweck in der Regel vorzukonditionieren. Gängige Vorkonditionierungen sind für die Kationenaustauscher die H+, Na+, Ca+, K+ oder die NH4-Form, für die Anionenaustauscher die OH– oder Cl– Form oder bei schwachbasischen Austauschern zusätzlich die NH3 oder die protonierte Ammoniumform. Nach Nutzung der verfügbaren Kapazität des Ionenaustauscherharzes kann dieses in den meisten Fällen wieder aufbereitet werden, sog. Regeneration, in der Regel mit Salzsäure für den Kationenaustauscher und Natronlauge für den Anionenaustauscher. In Einzelfällen ist eine Regeneration nicht (mehr) möglich, z.B. aufgrund von altersbedingten Verschleißerscheinungen vor allem beim Anionenaustauscher oder Fremdkontaminationen (z.B. mit Mineralölen oder z.B. Cyanokomplexe auf einem stark basischen Anionenaustauscher). Nach der Dienstleistung Ionenaustauscher regenerieren erfolgt die Aktivierung bzw. Vorkonditionierung in die gewünschte Form. Die Aktivierungsform hängt von der Anwendung ab und überführt den Ionenaustauscher in die wieder einsatzfähige Form.
Typische Lieferanten für hochqualitatives Ionenaustauscherharz sind: Lanxess Lewatit und Purolite.