Mischbettharz regenerieren

Mischbettharz regenerieren bedeutet, dass wenn der Leitwert im Abgang der Ionenaustauscherpatrone bzw. der Vollentsalzungspatrone über den üblichen Betriebswert ansteigt, das Mischbettharz (z.B. Lewatit NM60) zur weiteren Verwendung wieder aufzubereiten. Typischerweise liefert Mischbettharz einen Leitwert von < 1 µS/cm. Bereits ein geringes Ansteigen auf 3-5 µS/cm zeigt an, dass die Vollentsalzungspatrone in der sich das Mischbettharz befindet, sich bereits in der Abgabephase befindet, die Vollentsalzungspatrone also erschöpft und damit bereits überfahren ist. In diesem Zeitpunkt sollte das Mischbettharz regeneriert werden, da bereits jetzt unerwünschte Stoffe, gerade die schwächst gebundenen Ionen wie korrosive Chloride oder Ablagerungen bildende Silikate, das Mischbettharz überproportional zum Zulauf wieder verlassen.

Mischbettharz besteht aus zwei unterschiedlichen Fraktionen, ein stark saurer Kationenaustauscher und ein stark basischer Anionenaustauscher. Diese müssen für die Ionenaustauscher Regeneration getrennt werden. Daher ist es nicht möglich das Mischbettharz innerhalb der Vollentsalzungspatrone zu regenerieren. Das Mischbettharz muß für die Ionenaustauscher Regeneration aus der Vollentsalzungspatrone entfernt werden und in seine beiden Einzelfraktionen getrennt werden. Dies erfolgt chargenweise in großen Regenerationsanlagen. Aufgrund der Dichte lassen sich die beiden Fraktionen entmischen und anschließend idealerweise in zwei verschiedenen Säulen einzeln regenerieren. Der stark saure Kationenaustauscher wird mit Salzsäure regeneriert und wieder in die H+ Form überführt, der Anionenaustauscher wird mit Natronlauge regeneriert und wieder in die OH- Form überführt. Für Sonderanwendungen sind hier jedoch auch andere Formen möglich. Die Menge der eingesetzten Chemie ist von der Anwendung und dem Zustand der Harze abhängig. In der OH- Form sondert ein neuer Anionenaustauscher einen zumindest unerwünschten fischartigen Geruch, Trimethylamin, ab, der in einem Reinigungszyklus entfernt werden muß.

Nach dem anschließenden Auswaschen der Regenerierchemikalien mit VE-Wasser je nach Anwendung bis <1 µS/cm oder bis zu < 0,056 µS/cm werden die beiden Fraktionen des Mischbettharzes wieder miteinander gemischt. Nachdem der Vorgang nicht mit einer einzelnen 10-50L Patrone ausgeführt werden kann, da die Harzmenge zu gering ist, handelt es sich in der Regel um einen open pool. Das bedeutet, dass verschiedene Vollentsalzungspatronen gleicher Anwendung miteinander regeneriert werden, sog. Vermischung und Vermengung. Die einzelne Vollentsalzungspatrone erhält den Anteil an ihrem Eingangsvolumen entsprechenden Anteil zurück. Etwaige unvermeidliche Harzverluste durch Alterungsprozesse (insbesondere beim Anionenaustauscher mit einer typischen Lebensdauer von 4-7 Jahren) werden durch eine Verjüngung des Pools mit neuem Mischbettharz ausgeglichen. In seltenen Fällen ist dies aufgrund von Verschmutzungen, Beimengungen oder Alterung jedoch nicht möglich, und es ist ein Ionenaustauscher Wechsel erforderlich.

Im Gegensatz dazu existiert für Sonderanwendungen (wie z.B. die UPW-Mischbettharze nach einer Elektrodeionisationsanlage) auch eine sog. Closed-Pool regeneration, bei der es nicht zu einer Vermischung der Harze mit anderen Kunden kommt. Diese muß jedoch eine kritische Masse von typischerweise 400L aufweisen und vorab separat vereinbart werden.

Die regelmäßige Dauer für die externe Regeneration von Mischbettharz in einer zentralen Regenerationsstation für Ionenaustauscher ist regelmäßig 2 Wochen. In vorab angekündigten Einzelfällen kann diese jedoch auch auf 1-2 Tage bis zu same day reduziert werden. Grundsätzlich ist auch eine Regeneration von Mischbettharz in Eigenregie möglich, jedoch nicht empfehlenswert, wie die Anleitung Ionenaustauscher regenerieren zeigt, da es beim Ionenaustauscher einiges zu beachten gilt.

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